Energie aus Bürgerhand

Das Projekt

Mit dem Bürgersolarpark in Amerang entsteht ein zentraler Baustein für die regionale Energiezukunft. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde umgesetzt. Ziel ist es, eine sichere, nachhaltige und wirtschaftlich tragfähige Stromversorgung vor Ort zu etablieren – ergänzt durch einen Beitrag zur lokalen Fernwärmeversorgung.

So entsteht ein nachhaltiger Wertschöpfungskreislauf in der Region. Finanziert von vielen Bürgerinnen und Bürgern, Stiftungen, Vereinen und Kommunen aus ganz Deutschland investieren wir in Amerang in die Energieversorgung der Zukunft.

 

 

PV Amerang Belegungsplan

Bürgersolarpark Amerang

Leistungsbeschreibung

Projektfläche28 Hektar
Geplante Leistung32 MWp
Spezifischer Jahresertrag1.180 kWh/kWp
Ergebnis (4-Personen Haushalt)ca. 10.500 Haushalte
Anzahl Moduleca. 52.000 Stück
Jährliche CO2-Einsparungca. 22.000 Tonnen
geplante Inbetriebnahme2026
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ProjektdetailsFAQ / ServiceDownloads

Zahlen und Fakten Bürgersolarpark Amerang

Bürgersolarpark Asham – Technische und ökologische Eckpunkte

  • Geplante Leistung: 32 MWp
  • Geplanter Stromertrag: Ca. 37,8 Mio. kWh pro Jahr
  • Batteriespeicher: Regelleistung für Netzstabilisierung und Stromhandel durch Einspeichern und Ausspeisen
  • Netzanschluss: 20 MW am Umspannwerk Obing, 5 MW an der Heizzentrale
  • Baubeginn: Voraussichtlich Q4 2025
  • Keine Versiegelung: Nutzung als extensives Grünland. Unterkonstruktion wird in Boden gerammt.
  • Eingrünung: Heimische Gehölze, regionales Saatgut, Blühwiesen

Standortauswahl und Planungssicherheit

Bereits seit 2022 beschäftigt sich die Gemeinde Amerang intensiv mit dem Thema erneuerbare Energieversorgung. Die Flächenuntersuchung für Photovoltaikanlagen auf Freiflächen erfolgte auf Basis klar definierter Kriterien:

  • Keine hochwertigen Ackerflächen
  • Mindestabstände zu Wohnbebauung eingehalten
  • Rücksicht auf Natur- und Artenschutz
  • Nähe und Verknüpfungsmöglichkeit zur geplanten Fernwärme-Infrastruktur

Die Fläche in Asham erfüllt diese Vorgaben. Sie ist überwiegend Eigenland von Landwirten, wurde bisher intensiv genutzt. Nach der Errichtung der PV-Anlage wird durch Eingrünungsmaßnahmen visuell weitgehend abgeschirmt und in die Landschaft eingebettet. Die Bauleitplanung erfolgt in kommunaler Hand, die EGIS eG übernimmt als Partner die Umsetzung und Finanzierung.

 

Kombination mit der Fernwärmeversorgung

Ein wesentliches Merkmal des Projekts ist die Verbindung von Strom- und Wärmeversorgung. Der erzeugte Solarstrom deckt einen Großteil des Strombedarf der Wärmepumpen. Diese Stellen den Hauptbestandteil der künftigen Wärmeversorgung in Amerang da. So wird der Einsatz der Hackschnitzelanlage saisonal minimiert und die Wirtschaftlichkeit verbessert. Die Kombination beider Wärmeerzeuger erhöht die Versorgungssicherheit.

Der Bürgersolarpark liefert durch seinen günstigen PV-Strom den größten Einzelbeitrag zur Preisstabilität in der Fernwärmeversorgung.

Die ersten Netzanschlüsse im Neubaugebiet Kammer sind bereits erstellt und der weitere Ausbau im Ortskern von Amerang ist für 2026 geplant.

Umwelt- und Naturschutz im Fokus

  • Eingrünung mit heimischen Gehölzen
    → Sichtschutz, Lebensraum für Tiere, optische Einbettung
  • Zaun durchlässig für Wildtiere
    → Natürliche Wanderrouten bleiben erhalten
  • Magerwiesen & Blühflächen
    → Förderung von Biodiversität (z. B. Vögel, Amphibien und Kleinsäuger)
  • Keine Versiegelung, kein Düngemitteleinsatz, keine Pestizide
    → Schutz des Bodens und Grundwassers
  • Naturnahe Pflege
    → Extensive Maht sowie Schafbeweidung möglich
  • Platz für Bienen und Insekten
    → Kooperation mit lokalen Imkern möglich

Ziel: Energieproduktion und Ökologie im Einklang.

Warum Amerang auf Sonne setzt

 

Bürgerbeteiligung – Teil eines regionalen Energieprojekts werden

Das Projekt wird durch Eigenkapital (EGIS eG, Gemeinde, Landwirte, stille Gesellschafter) sowie Bankdarlehen finanziert. Ameranger Bürger:innen, Gemeinde, Landwirte und Grundeigentümer können sich sowohl direkt als Gesellschafter an der Betreibergesellschaft der PV-Anlage beteiligen, als auch über Genossenschaftsanteile an der EGIS eG.

Somit stehen zwei Beteiligungsmodelle zur Verfügung:

  • Indirekt über die Mitgliedschaft bei der EGIS eG
  • Direkt durch stille Beteiligung an der Projektgesellschaft

Gelebter Wertschöpfungskreislauf

Langfristige Vorteile:

  • ca. 3,4 Mio.€ Einnahmen für die Gemeinde (Gewerbesteuer + Kommunalbeteiligung)
  • Stabiler PV-Strompreis für die Fernwärmeversorgung bis mindestens 2037
  • Regionale Wärmeversorgung für Haushalte und Gewerbe
  • Stärkung des Wirtschaftsstandorts Amerang

Transparente Diskussion und öffentliche Einbindung

Das Projekt wurde über mehrere öffentliche Gemeinderatssitzungen und Bürgerveranstaltungen hinweg entwickelt. Bei der Informationsveranstaltung am 20. März 2025 mit rund 250 interessierten Bürgerinnen und Bürger wurden alle Fragen  durch die Gemeinde Amerang, die MaxSolar GmbH und die EGIS eG beantwortet.  Die wichtigsten Fragen und Antworten finden Sie im Reiter FAQ/Services.

 

Warum Gemeinde und EGIS eG das Projekt gemeinsam umsetzen

Mit dem Bürgersolarpark und der geplanten Fernwärmeversorgung entsteht ein nachhaltiger Beitrag zur kommunalen Energieversorgung. Die visuelle Einbettung durch Blühflächen und Hecken sowie hohe Wertschöpfung vor Ort bringen langfristig großen ökonomischen und ökologischen Mehrwert für Bürgerinnen und Bürger und Gemeinde. Diese Gesamtpaket macht das Projekt zu einem zukunftsorientierten Baustein der regionalen Energiewende in Amerang.

Die EGIS eG unterstützt die Gemeinde dabei als Umsetzungspartner und bietet allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich aktiv an der regionalen Energiewende zu beteiligen um davon auch finanziell zu profitieren.

Was passiert nach dem Rückbau der PV-Anlage in 30 Jahren?

Der Rückbau der Anlage ist Aufgabe des Betreibers und im Bebauungsplan geregelt.
Die Kosten hierfür werden während der Betriebsdauer der Anlage per Bankbürgschaft abgesichert. Eine konkrete Planung erfolgt zu gegebener Zeit.

In welche Richtung sind die PV-Module ausgerichtet?

Die Module sind zwischen 18 und 22 Grad geneigt und nach Süden ausgerichtet, da so der höchste Solarstromertrag entsteht (kWh/m²) und somit die Fläche am effizientesten genutzt wird.
Eine Ost-/West-Ausrichtung bringt aufgrund des Batteriespeichers, der die Erzeugungsspitzen am Mittag in die Morgen und Abendstunden überträgt, keine wirtschaftlichen Vorteile.

Wie wird die Anlage ökologisch aufgewertet?

Für den Bürgersolarpark Amerang wird ein umfassendes Grün- und Grünpflegekonzept im Bebauungsplan festgesetzt und ist verpflichtend umzusetzen. Das Konzept setzt sich aus zwei Stufen zusammen.
Einmal wird die Fläche durch einen dichten Grünstreifen in die Landschaft eingebettet, der aus 3-4 reihigen Gehölzstreifen sowie zusätzliche Blühstreifen besteht. Hierfür werden ausschließlich autochthone, also standortheimische Pflanzen und Saatgut eingesetzt. Innerhalb der Fläche wird ebenfalls mit heimischem Saatgut eine Blühwiese angesät.
Zusätzlich können gezielt Bienenvölker angesiedelt werden.
Der Zaun ist für Niederwild durchlässig, wodurch Wanderbewegungen kleiner Wildtiere nicht eingeschränkt werden. Das schafft beruhigte Lebensräume für Vögel, Insekten und Kleinsäuger.

Alle Blühwiesen werden extensiv bewirtschaftet und nur ein- bis zweimal pro Jahr gemäht oder mit Schafen beweidet. Der Humusaufbau auf extensiv genutzten Grünflächen wirkt als CO₂-Senker. Bestehende Entwässerungsgräben bleiben erhalten.

Ein weiterer positiver Effekt: Es wird vollständig auf den Einsatz von Düngemitteln verzichtet, was aktiv zum Grundwasserschutz beiträgt – insbesondere im Hinblick auf Nitratbelastung.

Reicht nicht auch ein kleinerer PV-Park zur Versorgung der Fernwärme?

Ursprünglich war ein PV-Park mit Volleinspeisung ins Umspannwerk geplant. Die Verknüpfung mit der Fernwärme kam im weiteren Projektverlauf hinzu. Der Park dient übergeordnet der regionalen Stromerzeugung. Ein kleinerer PV-Park könnte den Strom für die Fernwärme nicht so günstig erzeugen wie der Bürgersolarpark in der geplanten Größe. Somit wäre kein Beitrag für einen stabilen und günstigen Fernwärmepreis möglich.

In der Heizperiode soll möglichst viel PV-Strom genutzt werden, um die Wärmepreise niedrig zu halten. Die Fernwärme benötigt ca. 0,5 MW elektrische Leistung im Winter, dies entspricht ungefähr 10% der Nennleistung von 5 MW die im Winter noch verfügbar sind.

Welche Speicherkapazität ist vorgesehen?

Geplant ist ein Speicher mit rund 25 MW Leistung und einer Kapazität von 50–100 MWh (2–4 Stunden). Er soll u.a. Regelleistung zur Netzstabilisierung bereitstellen und zusätzlich Strom je nach Marktpreis einspeichern oder ins Netz einspeisen.
Welche Leistung möglich ist hängt auch von den Berechnungen des Netzbetreibers ab. Diese Prozesse kommen auch der Netzstabilität im Bereich der Niederspannung zugute und somit auch den PV-Dachanlagen. Die Grafik anbei erklärt wie ein Speicher arbeitet.

speicher

Was passiert bei einem Brand im Speicher?

Der Speicher verfügt über ein automatisches CO2-Löschsystem. Hier werden im Brandfall die Speicher mit ungiftigem gasförmigem CO2 geflutet, um das Feuer zu ersticken.

Warum wird landwirtschaftliche Fläche genutzt?

Die Eigentümer haben sich bewusst für eine alternative Nutzung entschieden. Es handelt sich weitgehend um weniger hochwertige und somit eher ertragsschwache Flächen, überwiegend Grünland. Sie werden zwar der landwirtschaftlichen Produktion entnommen, jedoch nur in sehr geringem Umfang unbeteiligten Pächtern entzogen.
Zudem ist die Nutzung als PV-Standort zeitlich befristet und keine dauerhafte Umwidmung.

Warum werden nicht vorrangig Dachflächen genutzt?

Die Gemeinde hat keinen Zugriff auf private Dachflächen. Zudem ist eine wirtschaftliche und technische Direktversorgung der Fernwärme nur über eine eigene Leitung möglich, nicht über das öffentliche Netz in dem sich die PV-Dachanalgen befinden.

Wie wird mit negativen Börsenstrompreisen und Abschaltungen umgegangen?

Negativpreise und Abschaltungen haben unterschiedliche Ursachen. Der geplante Speicher stabilisiert das Netz und reduziert sowohl Abschaltungen als auch Strompreisausschläge nach oben sowie ins Negative. Dies kommt auch den PV-Dachanlagen im Bereich der Niederspannung zugute.

Entsteht durch die PV-Module Mikroplastik?

Nein. Die Module bestehen auf der Oberfläche wie auch auf der Rückseite aus Glas. Es werden keine Folien oder mikroplastikhaltigen Materialien verwendet. Durch die beidseitige Verglasung können die Module sogar mit der Rückseite Strom erzeugen und erhöhen so den Gesamtertrag der Anlage um 2-4%.

Gibt es eine Blendwirkung durch die Module?

Ein entsprechendes Gutachten wurde beauftragt. Eine gutachterliche Erstbeurteilung liegt bereits vor. Diese kommt zum Ergebnis, dass durch die vorgesehenen Abstände zur nächsten Bebauung im Osten und Westen von mehr als 200 Meter keine unzulässigen Beeinträchtigungen vorliegen. Potenziell Betroffene werden persönlich informiert und die Ergebnisse fließen in das Bebauungsplanverfahren, sowie in die Optimierung der Modulausrichtung ein. Zudem werden sog. “blendfreie PV-Module” mit matter Oberfläche verwendet, welche das Licht bei Rückstrahlung stärker streuen und somit jegliche Blendung in Ihrer Intensität minimieren.

Wie verläuft die Trasse zum Umspannwerk?

Die Planungen zum Trassenverlauf haben begonnen. Gespräche mit Grundstückseigentümern und der Gemeinde Obing laufen bereits. In öffentlichen Wegen kann eine Kabelverlegung rechtlich nicht verwehrt werden, daher wird die Leitung ihren Weg zum Umspannwerk Obing in jedem Fall finden.

Wie ist die Finanzierung des Projekts geplant – Können Ameranger davon profitieren?

Das Projekt wird durch Eigenkapital (EGIS eG, Gemeinde, Landwirte, stille Gesellschafter) sowie Bankdarlehen finanziert. Ameranger Bürgerinnen, Gemeinde, Landwirte und Grundeigentümer können sich sowohl direkt als Gesellschafter an der Betreibergesellschaft der PV-Anlage beteiligen, als auch über Genossenschaftsanteile an der EGIS eG.

Wie entsteht regionale Wertschöpfung in Amerang?

Die Gemeinde Amerang erhält über 30 Jahre die Gewerbesteuereinnahmen und die Kommunalbeteiligung die je produzierter und eingespeister Kilowattstunde Solarstrom zusätzlich gezahlt wird. Ebenso sorgt der Bürgersolarpark Amerang für eine regionale Stromerzeugung und Fernwärmeversorgung wodurch die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus dem Ausland reduziert wird.

Wie kann die baurechtliche Zulässigkeit erreicht werden?

Freiflächenanlagen sind nach geltender Rechtslage nur ausnahmsweise baurechtlich privilegiert. Für die Zulässigkeit des PV-Parks Asham bedarf es daher einer gemeindlichen Bauleitplanung.

Zur umfassenden planerischen Einflussnahme hat sich die Gemeinde entschieden, einen Vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufzustellen. Der Flächennutzungsplan wird im Parallelverfahren geändert.

Der Planungsablauf ist nachfolgend dargestellt:

Ablauf_Beschluss