Fernwärmeversorgung
Wie funktioniert Fernwärme generell und speziell in Amerang?
Fernwärme bedeutet, dass nicht jedes Gebäude einen eigenen Heizkessel hat, sondern dass die Wärme zentral erzeugt und dann durch stark gedämmte Leitungen zu den einzelnen Gebäuden transportiert wird. In jedem Gebäude wird eine Übergabestation benötigt, sodass die Wärme vom Leitungsnetz der Fernwärme an die Gebäudetechnik übergeben werden kann.
Vor Ort in Amerang wird ein hauptsächlich stromgeführtes Fernwärmenetz zur Versorgung der Bürgerinnen und Bürger und der kommunalen Liegenschaften errichtet.
Wie sicher ist die Versorgung mit Fernwärme?
Die Fernwärmeversorgung in Amerang besteht nicht aus einem, sondern mehreren Erzeugern. Bei Unregelmäßigkeiten in der Wärmelieferung durch den Haupterzeuger sichern Ausfallreserven wie Pufferspeicher und Reservekessel die Wärmeversorgung.
Zusätzlich können durch den Einsatz modernster Steuer- und Überwachungstechnik Störungen im Fernwärmenetz frühzeitig erkannt und behoben werden. Dies wird nochmals durch die Störungshotline unterstützt.
Die Fernwärme ist also durch verschiedene, voneinander unabhängigen, Wärmequellen ausfallsicherer als einzelne Gebäudeheizungen.
Kann sich theoretisch jeder Ameranger Haushalt bzw. auch die aus den Gemeindeteilen an das Fernwärmenetz anschließen?
Derzeit ist vorgesehen, dass nur die Haushalte bzw. kommunalen Gebäude im Orstkern von Amerang, dem Neubaugebiet Kammer und das Gewerbegebiet an das Fernwärmenetz anschließen können. Eine Versorgung der abgelegeneren Ortsteile ist aktuell leider wirtschaftlich nicht darstellbar.
Kann mit der Fernwärme auch die Warmwasserbereitstellung erfolgen?
Die Fernwärme liefert ausreichende Temperaturen, sodass sowohl der Bedarf an Brauchwarmwasser als auch an Heizenergie für Heizkörper wie auch Flächenheizungen gedeckt werden kann.
Mit welcher Temperatur kommt die Fernwärme bei mir ins Haus?
Die Vorlauftemperatur der Fernwärme beträgt witterungsbedingt 75 – 85°C.
Wie wird bei der Fernwärme abgerechnet?
Die Abrechnung der Fernwärme erfolgt mittels monatlichen Abschlägen und einer jährlichen Jahresabrechnung. Die Höhe der monatlichen Abschläge wird im ersten Jahr auf Grundlage des vorherigen Verbrauchs geschätzt und dann jährlich auf die realen Verbräuche angepasst.
Wann erfolgt die Jahresabrechnung?
Die Jahresabrechnung erfolgt zum Jahreswechsel. Stichtag der Zählerablesung ist der 31.12. des vergangenen Jahres. Dies erfolgt automatisiert durch den Glasfaseranschluss.
Fernwärmeanschluss
Unterschied „Anschluss“ und „Umschluss“?
Anschluss: Verlegung der Fernwärmeleitungen von der Straße bis ins Haus. Endpunkt sind die Kugelhähne am Ende der Leitungen im Kellerraum. Nach dem Anschluss haben Sie noch Zeit, Ihr restliches Heizöl zu verbrauchen. Den genauen Zeitraum hierfür finden Sie in Ihrem Wärmeliefervertrag.
Umschluss: Umrüstung des Heizungssystems auf die Fernwärme inkl. Demontage der Heizungsanlage, hydraulische und elektrische Einbindung der Fernwärme und deren Inbetriebnahme.
Wie kommen die Leitungen der Fernwärme ins Haus?
Zuerst wird vor Ort festgelegt, wie der Hausanschluss auf Ihrem Grundstück erfolgen soll.
Für den Anschluss wird ein Graben ausgehoben, in dem dann zwei isolierte Stahlleitungen verlegt werden. Der Graben wird wieder verfüllt und die Oberflächen fachgerecht wiederhergestellt.
Wie viel kostet mich der Anschluss an die Fernwärme?
Die Anschlusskosten setzen sich zusammen aus einem Pauschalpreis für die Basiskomponenten und den Kosten, die sich aufgrund der individuellen Rahmenbedingungen beim Kunden ergeben.
Pauschale Aussagen können deswegen vorab nicht getroffen werden.
Was ist ein Teilanschluss?
Der zunächst kostenfreie Teilanschluss ans Fernwärmenetz sichert die Erschließung Ihres Grundstücks mit Fernwärme und kann nur bei der erstmaligen Verlegung der Leitung erstellt werden. Sie als Kunde haben dann vier Jahre Zeit, den Anschluss in Ihr Gebäude bei uns zu beauftragen und Fernwärme zu beziehen.
Der endgültige Anschlusspreis hängt vom Zeitpunkt des Wärmebezugs ab. Hier bieten wir eine Staffelung an. Lassen Sie sich gerne beraten.
Gibt es Fördermittel für den Anschluss?
Es werden Bundesmittel durch die BAFA bereitgestellt.
Wenn sie das EGIS-Komfortpaket in Anspruch nehmen, stellt die Fernwärme Amerang im Namen des Kunden den Antrag auf die Förderung. Dazu benötigen wir Ihre Vollmacht.
Wie lange dauert der Umbau in meinem Heizungsraum?
Bei einem Standard-Einfamilienhaus ist der Umschluss inkl. Inbetriebnahme innerhalb einer Woche fertig.
Formblatt „Zustimmungserklärung des Grundstückseigentümers“
Das Formblatt ist nur für Kunden nötig, die nicht Eigentümer des Grundstückes sind, auf dem der Fernwärmeanschluss erstellt werden soll.
Technische Anschlussbedingungen
Wie erfolgt die Einbringung der Wärmeleitungen ins Haus?
Die Wärmeleitungen werden regulär in den Heizungskeller geführt.
Die erfolgt mittels Kernbohrung. Bei massivem Beton ist dies ein routinierter Vorgang. Bei anderen Materialien (Betonhohlsteine, Porenbetonsteine z.B. Ytong, Ziegel und anderes Mauerwerk) sind Hohlräume im Material enthalten. Daher müssen diese gesondert und aufwändiger abgedichtet werden.
Wenn Sie als EigentümerIn nicht genau wissen, aus welchem Material Ihre Wände bestehen, lässt sich das zum Zeitpunkt des Bohrens sagen.
Die Mauerdurchbrüche werden gegen von außen drückendes Wasser abgedichtet.
Wie hoch ist der Geräuschpegel, der mit der Wärmeversorgung entsteht?
Bei der Übergabestation sind minimale Fließgeräusche möglich. Der Geräuschpegel ist deutlich geringer als bei einer bestehenden Gas- oder Ölheizung.
Allgemeine Fragen zur Fernwärme
Muss ich als Fernwärmekunde Mitglied bei der EGIS eG sein?
Sie müssen nicht Genossenschaftsmitglied sein, um Fernwärmekunde zu werden, können aber zu jedem späteren Zeitpunkt in die Genossenschaft eintreten.